Welches Öl für Hunde? Lachsöl, Leinöl & Co. im Check
Längst sind es nicht mehr nur BARFer, die ihrem Hund regelmäßig Öl verfüttern! Auch über Trocken- oder Nassfutter wird der Klecks Öl immer beliebter. Das ist nicht verwunderlich, schließlich stecken in vielen Ölen große Mengen an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren. Das macht Lachsöl, Olivenöl, Distelöl und Co. zu regelrechten Energielieferanten für Deinen Hund.
Aber welches Öl ist das richtige für meinen Hund und wie dosiere ich richtig? Gibt es vielleicht sogar Öle, die dem Hund schaden könnten? Es ist gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten!
Warum Öl für Hunde?
Öle bestehen in der Regel zu einem Großteil aus Fettsäuren. Diese sind besonders wichtig für die Gesundheit Deines Fellfreundes. Insbesondere die sogenannten mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die in manchen Ölen ausgeprägt enthalten sind, sind essenziell. Natürlich enthält auch das Futter oder Rohfleisch, welches Du Deinem Hund verfütterst wichtige Fettsäuren. Daher muss nicht alles über Öle abgedeckt werden. Allerdings sind sie eine sinnvolle Ergänzung auf dem Speiseplan. Die wahren Helden unter den Fettsäuren sind übrigens die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die sind für Deine Fellnase sogar überlebenswichtig. Omega-3-Fettsäuren sind besonders ausgeprägt in Fischölen, wie beispielsweise Lachsöl enthalten. Die Verfütterung hochwertiger Öle sorgt außerdem für mehr Energie sowie gesundes Fell und Haut. Viele Öle sind zudem Vitamin-Lieferant.
Wie viel Öl ist gesund für den Hund?
Die richtige Dosierung ist bei der Zugabe von Ölen besonders wichtig. Spezielle Öle für die Verfütterung an Hunde enthalten daher einen Dosierungshinweis. Als Faustregel gilt hierbei: Pro zehn kg Körpergewicht ein Teelöffel Öl pro Tag. Wiegt Dein Hund also 20 kg, gibt’s täglich zwei Teelöffel. Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du beim Hersteller, Tierarzt oder einer Ernährungsberatung für Haustiere nachfragen. Das Prinzip Mehr-ist-Mehr solltest Du jedoch besser vermeiden, da einige Öle so einiges an Vitamin A und D enthalten. Hier besteht die Gefahr der Überdosierung. Zusatztipp: Die Mischung macht’s. Am besten hast Du mehrere Öl-Sorten parat und wechselst bei der Verfütterung immer mal durch.
Hochwertige Öle erkennen und lagern
Du kennst das sicher selbst: Man steht vor dem Supermarkt-Regal voller Öle und fragt sich, welches das richtige ist. Dabei ist es eigentlich ganz leicht: Hochwertige Futter-Öle sollten kaltgepresst hergestellt sein. Das bedeutet, dass das Öl nur auf niedrige Temperaturen erhitzt wurde und somit viel weniger Nährstoffe verloren gehen. Das freut besonders die Omega-Fettsäuren, die sehr hitzeempfindlich sind. Achte beim Kauf auch darauf, nicht allzu große Flaschen zu kaufen, denn kaltgepresste Öle sind meist nicht länger als wenige Monate haltbar. Zusätzlich sollte das Öl in einer dunklen Flasche verpackt sein. Die Öle lassen sich dann am besten im Kühlschrank lagern – so bleiben sie lange frisch.
Öle beim BARF für den Hund
Wer seinen Hund nach dem Prinzip der der Rohfleischfütterung, dem BARF, ernährt, sollte Öl stets dem Futter zugeben, da Fleisch alleine nicht den wichtigen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren des Hundes deckt. Diese Fettsäure muss über die Nahrung aufgenommen werden, da der Hund sie nicht selbst herstellen und nur schlecht speichern kann. Eine Ergänzung der Fleischmahlzeiten um hochwertige Öle, wie Leinöl, Distelöl, Lachsöl und Co. ist beim BARF also besonders wichtig.
Welche Öle für Hunde?
Die Liste an möglichen Ölen für die Fütterung ist lang und reicht von Fischölen, wie Lachsöl oder Lebertran über Pflanzenöle, wie Olivenöl oder Distelöl. Gemein haben all diese Öle erstmal eins miteinander: Sie sind gesund für Deinen Hund! Wir haben die wichtigsten Öle für die Fütterung hier zusammengefasst und geben einen Überblick:
Lachsöl
Lachsöl versorgt Deinen Hund mit Omega-3-Fettsäuren – und das ohne Nebenwirkungen. Diese sorgen für gesundes & glänzendes Fell, gesunde Knochen und eine tolle Haut. Auch auf den Stoffwechsel des Hundes hat Lachsöl für Hunde positive Auswirkungen und kann dabei helfen, den Blutdruck zu senken. Außerdem schmeckt das fischige Öl den meisten Vierbeinern hervorragend – das erleichtert das Verfüttern.
Leinöl
Leinöl wird aus Leinsamen gewonnen und enthält ebenfalls besonders viel Omega-3-Fettsäuren. Die antientzündliche Wirkung des Öls macht sich zum Beispiel bei Entzündungen im Magen-Darm-Trakt bemerkbar. Auch für die Haut des Hundes ist dieses Öl wirklich gut und lindert beispielsweise Allergiesymptome.
Distelöl
Distelöl strotzt nur so vor Vitamin E und Omega-6-Fettsäuren und sorgt für glänzendes, gesundes Fell und starke Krallen. Auch bei Hautproblemen, wie Entzündungen, hat dieses Öl eine positive Wirkung. Im Distelöl steckt eine Menge Linolsäure, die wichtig für die Zellerneuerung ist. Distelöl muss jedoch mit Vorsicht dosiert werden, damit nicht zu viel Omega-6 zugeführt wird. Hier sollte die Tagesmenge nie überschritten werden.
Kürbiskernöl
Kürbiskernöl ist ein sehr hochwertiges Öl und enthält jede Menge Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamine. Es beugt nach Ansicht von Experten regelmäßig verabreicht sogar Wurmbefall vor. Das Öl wirkt außerdem brüchigem Fell entgegen und unterstützt die Nieren- und Blasengesundheit.
Olivenöl
Im Gegensatz zu einigen anderen Ölen, ist Olivenöl etwas weniger nährstoffreich, da es nur wenige ungesättigte Fettsäuren enthält. Es kann jedoch trotzdem gut an Hunde verfüttert werden: Hunde dürfen also Olivenöl essen. Olivenöl ist gut für den Zellaufbau und wirkt sich positiv auf das Blut des Hundes aus. Außerdem ist es in fast jedem Haushalt vorhanden.
Lebertran
Lebertran ist ein spezielles Fischöl. Es wird aus der Leber von Dorsch oder Schellfisch gewonnen und ist in jüngerer Zeit fast in Vergessenheit geraten. Völlig zu Unrecht! Im Lebertran steckt viel Vitamin A, D und E. Außerdem stecken auch hier Omega-3-Fettsäuren drin. Bei der Dosierung ist jedoch Vorsicht geboten, da bei Vitamin A und D immer auch die Gefahr der Überdosierung besteht.
Borretschöl
Dieses Öl aus der Borretschpflanze ist noch wenig bekannt, aber das kann sich bald ändern. Borretschöl wird oft temporär und medizinisch bei Hauterkrankungen eingesetzt, da ihm eine juckreizlindernde Wirkung nachgesagt wird. Auch bei Rheuma kann das Öl Deinem Vierbeiner helfen. Es enthält außerdem mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Linolsäure. Hunden reichen meist wenige Tropfen pro Tag.
Nachtkerzenöl
Nachtkerzenöl besteht weitesgehend aus mehrfach ungesättigter Linolsäure. Hunde können Linolsäure nicht aus eigener Kraft herstellen, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden muss. Linolsäure zählt zu den essenziellen – also lebensnotwendigen – Fettsäuren.
Nachtkerzenöl ist vor allem für die Hautpflege für Hunde bekannt, da sie bei der Regulation des Wasserhaushalts in der Haut hilft. Bei regelmäßiger Einnahme von Nachtkerzenöl kann Dein Vierbeiner von weichem und glänzendem Fell profitieren. Angeblich hilft es auch gegen Juckreiz und trockene Haut.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese werden vom Organismus zum Aufbau von Muskelgewebe und zur Unterstützung des Immunsystems benötigt. Zusätzlich ist Schwarzkümmelöl reich an Vitaminen wie Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C und E. Zudem besitzt es einen hohen Anteil an Magnesium und Selen.
Geheimtipp: Schwarzkümmelöl ist bekannt bei der Vorbeugung gegen Flohbefall und Zecken. Es verfügt nämlich über einen hohen Anteil ätherischer Öle, die weder Zecken noch Flöhe mögen und deshalb meiden.
CBD ÖL
Das aus Hanf gewonnene Öl soll Hunden bei Angst und Stress helfen. Das Öl ist mittlerweile auch in einigen Leckerlis enthalten und kann sogar bei der Behandlung von Arthritis hilfreich sein. „High” wird Bello übrigens dadurch nicht - hier sind keine psychoaktiven Bestandteile enthalten.
Öl für Hunde – darauf solltest Du achten
Du solltest Deinem Hund keine Öle verfüttern, die nicht kaltgepresst sind. Nach der Fütterung von Öl kann Dein Hund Verdauungsprobleme oder Durchfall bekommen. In diesem Fall solltest Du das Öl liegen lassen und ihm kein weiteres mehr geben. Falls Dein Hund unter Nierenkrankheiten oder besonders fettiger Haut leidet solltest Du lieber auf die Verwendung von Ölen verzichten und Dich erst bei Deinem Tierarzt darüber informieren. Das gilt auch bei Welpen und Schwangeren Hunden.